In einer Transformations-Epoche beginnt uns das wichtigste wegzubrechen – unsere Erfahrung. Daraus folgt das Phänomen der neuen Nein-Sager, wie ich es nenne. Mehr denn je treffe ich in fast allen Bereichen – selbst auf hohen Führungsebenen – auf Menschen, die mir erklären, was nicht geht.
Darunter sind immer öfter auch solche, die früher so etwas nicht gemacht haben, sondern im Gegenteil immer auf der Suche nach Lösungen waren. Es wäre aber falsch, darauf zu schließen, dass diese Menschen nun unfähig seien. Die neuen Nein-Sager sind anders als die früheren. Sie sind auch meistens nicht einfach“ nur so“ dagegen, sondern sie haben triftige Gründe für ihre zurückweisende Haltung. Zumeist haben sie damit sogar Recht, denn tatsächlich geht in der Alten Welt vieles nicht mehr, weil diese zu Ende geht. Gleichzeitig geht aber das Neue geht noch nicht, weil es noch nicht richtig da ist, oder noch nicht reif genug, oder wir damit noch nicht genügend vertraut sind. Und es entspricht nicht unseren bisherigen Erfahrungen, die bis dahin unsere beste Navigationshilfe war.
In Umbruchszeiten verlieren Menschen ihre Orientierung, wenn sie keine Hilfe bekommen. Denn selbst die besten Erfahrungen aus der Alten Welt sind für den Umstieg in die Neue Welt nicht nur bedeutungslos, sondern sie sind das grösste Hindernis. Als der marktführende Weltkonzern Kodak erkannte, dass digitales Fotografieren die Zukunft sein wird, waren die besten Fachleute und vorherigen begeisterten Innovationstreiber plötzlich die grössten Hindernisse für die Transformations-Innovation.
Was kann man tun? Die Lösungen liegen nicht in herkömmlichem Change Management, sondern in neuen, partizipativen Kommunikationsmethoden, die aus scheinbar Nichts ein Maximum an Intelligenz machen können. Jene Fähigkeit, Probleme besser zu lösen und auch völlig neue Aufgaben zweckentsprechend erfüllen zu können.