In einem interessanten Posting von heute stellt Frau Schmid sinngemäss die Frage, was die Challenge sei: Inflation oder Deflation.
Dies ist meine erweiterte Antwort darauf:
Die Challenge ist die Deflation! Deflation ist ein Asset-Phänomen, dabei geht es also um Sachgüter, im Unterschied zu Konsumgütern. Sachgüter sind Aktien, Rohstoffe, Edelmetalle, Immobilien, Unternehmen etc.
So gut wie alle Sachgüter sind zwar gekauft, aber nicht bezahlt. Die Käufer haben Schulden gemacht, um sie zu kaufen. Sie haben geleveragt. Dafür mussten sie Sicherheiten stellen, die zumeist, insbesondere bei Aktien und Immobilien, eben jene Sachgüter selbst sind, die man gekauft hat. Hätte man keine Schulden gemacht, hätte man die Güter nicht kaufen können, und daher wären diese im Preis auch nicht gestiegen. Dies war die vorherige Asset-Inflation.
Sobald die Preise der Sachgüter zu sinken beginnen, werden die Kredite faul. Also muss nachbesichert werden. Wenn dies nicht geht, werden die Kredite fällig gestellt. Um die nötigen Zahlungsmittel zu beschaffen, muss also etwas verkauft werden, zumeist das Sachgut selbst, das vorher mit Schulden gekauft wurde. Dies ist der deflationäre Verkaufsdruck. Durch den Verkauf sinken die Preise noch weiter, die Schulden bleiben aber gleich hoch, noch mehr Kredite werden faul, noch mehr muss verkauft werden, noch mehr … usw.
Eben dies ist nun die Deflation. Sie frisst sich selbstgetrieben von den vorher aufgenommenen Krediten durch die Wirtschaft und führt zur Depression mit sinkendem Konsum, sinkender Produktion, sinkenden Löhnen und Preisen, steigender Arbeitslosigkeit, steigender Armut, steigender Verwahrlosung und Verrottung der Gesellschaft.
Die Regierungen und ihre Zentralbanken, fehlgeleitet durch einäugige Ökonomen, pumpen noch mehr Kredite in das System. Das ist genau der Alkohol, der vorher zum Alkoholismus geführt hat. Gleichzeitig wird gespart, was zu sinkendem Konsum, sinkender Produktion usw. führt, wie soeben bereits beschrieben.
So einfach ist es, und so tödlich ist es. Der Frost der Deflation legt sich über die ganze Gesellschaft, lähmt sie, bringt ihre Dynamik zum Erliegen. Wo keine Überschuldung entstand, kann es keine Deflation geben.
Das einzige was hilft, ist nicht Ökonomie aus dem vorigen Jahrhundert, sondern ist ein neues und total anderes Funktionieren durch die Anwendung meiner system-kybernetischen Tools. Denn selbst in verrottenden Systemen liegen noch unvorstellbar viele Reserven, die man aber nur mit neuen Tools heben kann. Und mit einem neuen Funktionieren entstehen neue Systeme, die gar nicht mehr so viele Ressourcen brauchen und gerade deswegen um ein Vielfaches (nicht nur um ein paar Prozentchen) besser funktionieren.
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