Niederösterreich: Budgetsanierung mit Bürgerbeteiligung

Niederösterreichs Städte gehen neue Wege

Die Stadt Tulln hat im Dezember 2011 als erste Pilotgemeinde in Niederösterreich mit der Malik Syntegration® finanzielle Spielräume für Zukunftsprojekte erreicht. Als zweite Stadt sanierte Korneuburg im Januar 2012, wiederum dank Malik Syntegration, ihr Budget. Nun sollen weitere Städte in Niederösterreich dem Beispiel folgen – für nachhaltiges Funktionieren, langfristige Lebensfähigkeit und finanzielle Stabilisierung.

Sparen ist wichtig – aber wer sparen will, muss auch handeln!“, so der Bürgermeister von Tulln, Mag. Peter Eisenschenk.

Nur wenn demokratische Prozesse besser organisiert sind, lässt sich eine Gemeinde, eine Stadt oder ein Landkreis unter den heute erschwerten Bedingungen effizient und zum Nutzen aller regieren.

Vernetzung auf allen Ebenen

Begleitend zur Syntegration wird das Malik Sensitivitätsmodell® eingesetzt, womit komplexe Fragestellungen ganzheitlich erfasst werden, die Vernetzung visualisiert wird und bislang unentdeckte Dynamiken erkannt und genutzt werden. So lassen sich systemrelevante Massnahmen entwickeln und umsetzen. Die Städte Tulln und Korneuburg werden bis Ende 2014 konsequent beim Umsetzungsmanagement unterstützt, unter anderem durch Malik Trainings der Beteiligten.

Auch Tullns Jugend wurde aktiv: Mit der PC-Simulation Ecopolicy® (www.ecopolicyade.info) lernen Schüler spielerisch vernetztes Denken und werden in die Lösungserarbeitung und Umsetzung für ihre Stadt miteinbezogen. Nach der Syntegration und einem Lehrertraining spielten insgesamt fast 1000 Schüler aus fünf verschiedenen Schulen Ecopolicy. Die besten 25 bekamen die Möglichkeit mit dem Malik Sensitivitätsmodell zu arbeiten und präsentierten ihre Ergebnisse den Lokalpolitikern. Themen waren zum Beispiel die Attraktivität von Tulln für die Jugend heute und in 2022, Freizeit und Sportmöglichkeiten, Ausgehmöglichkeiten in Tulln und Schulbildung. Lehrer, Eltern, Direktoren und die Schüler selbst waren sehr stolz auf die Ergebnisse und begeistert von der Veranstaltung. Die Politiker prüfen schon die Umsetzung einiger Massnahmen. Bürgermeister Eisenschenk: „Ecopolicy und diese Art des Denkens ist die beste Investition, um unsere Jugend vor einseitigem und populistischem Denken zu bewahren und unsere Gesellschaft weiterzuentwickeln.“

Was wurde konkret erreicht?

In Tulln erarbeiteten Tullner Bürgerinnen und Bürger, die Stadtverwaltung und die teilnehmenden Tullner Parteien dank Syntegration rund 40 Projekte zur Budget-Entlastung. Die Projekte umfassen Themen wie Effizienzsteigerung in der Verwaltung, Stärkung der Attraktivität der Betriebe, bessere Nutzung vorhandener Infrastruktur und Ressourcen, Stärkung des Bürger-Engagements und Ausbau des Tullner Freizeit- und Kulturangebots. „Dass so viele Personen, Interessen und Funktionen nach diesen Tagen alle am selben Ende des Strickes ziehen, ist beeindruckend„, so ein Teilnehmer.

Warum sind diese Ergebnisse nur mit der Syntegration möglich?

Die Syntegrations-Verfahren haben wir speziell für das Meistern von tiefgreifenden Veränderungsprozessen entwickelt. Durch die Einbindung von bis zu 42 Personen nimmt eine für die Umsetzung kritische Zahl an Personen aus der jeweiligen Stadt teil. Die üblicherweise für solche Ergebnisse erforderliche Zeit verkürzt sich um 70 bis 90 Prozent.

Das Syntegrations-Verfahren führt auf der Kulturebene zu Aufbruchsstimmung, Gemeinschaftsgefühl und Solidarität, weil damit alle gewinnen. Während Gremien wie Stadträte oder Kreisparlamente aufgrund ihrer Grösse und ihrer oftmals festgefahrenen Strukturen meist nur den kleinsten gemeinsamen Nenner finden, ermittelt eine Syntegration über die Nutzung kollektiver Intelligenz den grössten gemeinsamen Zähler.

Bericht in ORF Niederösterreich über die Malik Syntegration in Tulln und Korneuburg, 14.03.2012